Betrieb

Betriebsart

Erwartungen und Bedürfnisse der Gäste werden von unterschiedlichen Angebotsformen (Betriebsarten) befriedigt. Man unterscheidet: Beherbergungsbetriebe: Hotel, Hotel garni, Motel, Pension, Gasthof, Fremdenheim, Ferienheim Bewirtungsbetriebe: Restaurant, Café, Eisdiele, Wirtshaus, Gaststätte, Schnellgaststätte, Autobahnraststätte, Bahnhofsgaststätte, Imbißhalle, Trinkhalle

Betriebsausgaben

Betriebsausgaben sind die Ausgaben, die zur Erzielung des betrieblichen Umsatzes erforderlich sind. Nichtabzugsfähige Betriebsausgaben sind Aufwendungen für Geschenke, Gästehäuser u. a., die nicht dem Betriebszweck dienen. Für bestimmte Berufsgruppen oder Aufwendungsarten sind für Betriebsausgaben Pauschbeträge möglich.

Betriebsberatung

Betriebsberater können in verschiedenen Bereichen helfen, die Wirtschaftlichkeit des Betriebes zu erhöhen. Üblich ist die Heranziehung von externen Beratern für: Existenzgründung, Marketing, Investition und Finanzierung, Energieberatung, Rechnungswesen, Personalplanung, Produkt- und Projektentwicklung, Produktion, Bauplanung, Übergabe / Übernahme, Inventarwertermittlung.

Betriebseinnahmen

Betriebseinnahmen sind durch den Betrieb veranlasste Zugänge in Geld oder Geldeswert.

Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis wird ermittelt, indem man vom in einem bestimmten Zeitraum erzielten Umsatz die Kosten abzieht. (Abrechnungsperiode) Leider wird ein negatives Betriebsergebnis erst viel zu spät erkannt, weil Gastronomen die erst im Nachhinein ermittelten Werte des Steuerberaters nutzen. Sinnvoller wäre es, die Leistungen des Betriebes vorher zu kalkulieren und eine Wirtschaftlichkeits-Planungsrechnung zu erstellen. z.B. www.gastro-profit-check.de

Betriebseröffnung

Es ist der Beginn der Betriebsbereitschaft und Produktion. Es kann sich hierbei um eine Neueröffnung bzw. Wiedereröffnug eines gastronomischen Betriebes handeln. Um eine Eröffnung publik zu machen, sollten vor bzw. bei Eröffnung Maßnahmen erfolgen, um potenzielle Kunden auf den neuen Wettbewerber aufmerksam zu machen. Es ist sinnvoll, vor der Planung des Angebotes zu analysieren, welcher Bedarf besteht.

Betriebsgröße

In der Regel übernehmen Betreiber gastronomische Betriebe, die bereits als – Gastronomiebetriebe genutzt wurden. Um Informationen über angemessene Kosten zu erhalten, bieten sich jährlich veröffentliche Betriebsvergleiche als Orientierung an.

Betriebshaftpflicht

Beim Abschluss einer Betriebshaftpflicht-Versicherung kommt es darauf an, diese der entsprechenden Rechtsform anzupassen. Der Unternehmer muss dafür sorgen, dass alle Vorkehrungen zur Vermeidung von Haftpflichtschäden getroffen werden. (Sorgfaltspflicht)

Betriebsnachfolge

Es gibt viele Gründe, die Betriebsnachfolge gut zu planen. Als neuer Besitzer oder Geschäftsführer, Nachfolger, Vererbung, Verpachtung, Verkauf, Versteigerung und auch die Zwangsversteigerung. Der Nachfolger wird in der Regel sein eigenes Konzept einbringen. Zu berücksichtigen sind:

  • Angemessenheit des Verkaufspreises
  • Form der Übergabe = Vertragsgestaltung
  • Erbrechtliche Fragen bzw. Schenkungsrechte und Pflichten Verkauf auf Rentenbasis ?
  • Angemessenheit des Pachtzinses (Wertsicherungsklausel), Vertragslaufzeit
  • Optimale steuerliche Gestaltung
  • Haftung für Verbindlichkeiten des Vorgängers
  • Bestehende Vereinbarungen und Verträge
  • Übernahme der Mitarbeiter
  • Betriebsbewertung (Sachwert, Firmenwert, Ertragswert, Kundenstamm)
  • Angemessenheit des Verkaufspreises
  • Optimale steuerliche Gestaltung
  • Allgemeiner Zustand des Betriebes bzw. notwendiger Kapitaleinsatz
  • Qualifizierter Finanz- und businessplan
  • Empfehlung: Einsatz eines Betriebsberaters um Risiken zu minimieren
  • Vorbereitung der Betriebsübergabe

Betriebsprüfung

Betriebsprüfungen, auch Außenprüfungen genannt, dienen der Überprüfung der Betriebsbuchhaltung durch die Finanzbehörden. Diese unangemeldeten Prüfungen werden in der Regel vorher angekündigt, damit der Steuerpflichtige die gewünschten Unterlagen bereitstellen kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Steuerfahndung unangemeldet erscheint.

Betriebsprüfungen

Leider führen Betriebsprüfungen in der – Gastronomie häufig zu hohen Belastungen. Die Gründe sind vielfältig Die Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) ist häufig erst sehr spät erstellt worden, weil die dafür erforderlichen Unterlagen dem Steuerberater viel zu spät vorliegen. Die Fehler einer falschen Sortiments-und Kostenplanung , das Erkennen eines viel zu hohen Wareneinsatzes – Kontrolle, Diebstahl – erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo Korrekturen für den vergangenen Zeitraum unmöglich sind. Es gilt ,vorher zu kalkulieren, damit geeignete Führungs-und Kontrollzahlen vorliegen. Nach einer Betriebsprüfung stehen oft hohe Steuerzahlungen im Raum, die sich bei entsprechender Beratung oft wesentlich verringern lassen. Auch hier gilt, dass die Finanzbehörden oftmals die Steuergesetze erheblich zu Lasten der Steuerpflichtigen strapazieren. Durch fachliche Argumentationen, Standhaftigkeit und Verhandlungsgeschick kann hier viel erreicht werden. Übrigens, Betriebsprüfer müssen auch zu Gunsten des Steuerpflichtigen prüfen.

Betriebsschließung

Bei der Betriebsschließung bzw. Betriebsstillegung wird die Tätigkeit, Betriebsführung eingestellt. Dies ist der Fall, wenn kein angemessener Gewinn mehr erwirtschaftet werden kann, d.h. Kostendeckung und Gewinnerzielung nicht mehr erreicht werden können.

Betriebsstatistik

Betriebsstatistiken sind eine wertvolle Hilfe für die Unternehmensführung und Kontrolle. Denken Sie nur an die Möglichkeit herauszufinden, mit welchen Produkten Sie welchen Umsatzanteil erzielen. Desweiteren können Sie Ihre betrieblichen Zahlen mit Durchschnittswerten aus Betriebsvergleichen vergleichen.

Betriebsübergabe

Die Betriebsübergabe, zum Beispiel an die Kinder oder Fremde bedarf einer umfassenden Planung. Es gilt, nicht nur die richtige Rechtsform, sondern auch den richtigen Zeitpunkt zu wählen.

Betriebsübersicht

Die Betriebsübersicht ist ein Schema für kurzfristige Erfolgsübersichten bei Versorgungsunternehmen.

Betriebsumsatz

Der Betriebsumsatz dient als wichtige Orientierung für die Beurteilung eines gastronomischen Betriebes. Er ergibt sich aus den erhaltenen Erlösen für Sachgüter und Dienstleistungen.

Betriebsvergleich

Betriebsvergleiche beinhalten im wesentlichen Durschnittswerte von unterschiedlichen Betriebstypen. Der Unternehmer hat die Möglichkeit, seine Daten zur Aufwands- und Ertragsgröße, Vermögens-und Kapitalstruktur, der Investition oder auch Produktivität vergleichbaren Betrieben gegenüberzustellen. Wichtig ist der Vergleich mit artgleichen Betrieben, weil der Vergleich erreichter Ergebnisse mit denen des Vorjahres des gleichen Betriebes keine wirklichen Antworten gibt. Eine Verbesserung des eigenen Betriebsergebnisses sagt noch nichts darüber aus, ob der Betrieb tatsächlich wirtschaftlich geführt wurde. Evtl. Vergleich Schlendrian mit Schlendrian. Empfehlenswert ist der Vergleich mit artgleichen, nicht im direkten Wettbewerb stehenden Betrieben. Die vom DEHOGA geförderte Erstellung der Betriebsvergleiche für Hotellerie und – Gastronomie sind wertvolle Orientierungshilfen. Beispielsweise erhalten Sie folgende Kennziffern bzw. Durchschnittswerte. Der Betriebsvergleich für die Hotellerie und – Gastronomie in Bayern enthält:

  • Zahl der Vollbeschäftigten insgesamt
  • Zahl der vollbeschäftigten Lohn- und Gehaltsempfänger
  • Zahl der Sitzplätze insgesamt
  • Betriebsertrag je Vollbeschäftigter in T€
  • Personalaufwand je vollbeschäftigter Lohn und Gehaltsempfänger
  • Warenertrag je Sitzplatz
  • Wareneinsatzquote in %
  • Erträge insgesamt für Speisen, Getränke, Handelswaren
  • Sonstige Erträge
  • Nebenbetriebsertrag
  • Warenaufwand
  • Personalaufwand
  • Betriebs- und Verwaltungsaufwand
  • Mieten / Pachten / Leasing
  • Abschreibungen
  • Fremdkapitalzinsen
  • Instandhaltungen
  • Nebenbetriebsaufwand
  • Bilanzsumme
  • Anlagevermögen
  • Umlaufvermögen
  • Fremdkapital
  • Eigenkapital
  • Cash flow
  • Erträge Beherbergung

Weitere Leistungskennziffern sind:

  • Warenertrag je Sitzplatz und Tag
  • Warenertrag je Gedeck
  • Belegungshäufigkeit der Sitzplätze
  • Anteil des Personalaufwandes am Betriebsertrag in %
  • Aufwand-Ertrag-Relation
  • Umsatzrendite absolut in T€
  • Umsatzrendite in %
  • Kapitalumschlagshäufigkeit
  • Pachtsatz i.v.H. des Betriebsertrages
  • Sonstiger Betriebs- und Verwaltungsaufwand
  • Durchschnittliche Zahl der Betriebstage pro Jahr
  • Durchschnittliche Zahl der Betriebsstunden pro Tag
  • Durchschnittliche Zahl der Betriebsstunden pro Jahr
  • Zahl der Sitzplätze in Gaststuben
  • Zahl der Sitzplätze im Freien
  • Zahl der Sitzplätze im Saal
  • Gewinn je Vollbeschäftigter
  • Gewinn je Betriebsstunde
  • Kapitalumschlagshäufigkeit pro Jahr
  • Warenertrag je Sitzplatz und Betriebstag
  • Rohaufschlag in % für Speisen
  • Rohaufschlag in % für Getränke
  • Rohaufschlag in % für Handelswaren
  • Wareneinsatzquote und Rohaufschlag in % für Bier
  • Wareneinsatzquote und Rohaufschlag in % für alkoholfreie Getränke
  • Wareneinsatzquote und Rohaufschlag in % für Wein und Sekt
  • Wareneinsatzquote und Rohaufschlag in % für Spirituosen
  • Wareneinsatzquote und Rohaufschlag in % für Kaffee, Tee, Kakao
  • Warenaufwand für Lebensmittel
  • Warenaufwand für Getränke
  • Betriebsergebnis 1
  • Betriebsergebnis 2
  • Neutrales Ergebnis
  • Gewinn vor Steuer
  • Cash-flow

Zu der Position Steuern, Versicherungen Beiträge und Gebühren gehören:
Betriebliche Steuern, Abgaben, Gebühren für Abfall und Abwasser, Beiträge an Verbände
Zum sonstigen Betriebs- und Verwaltungsaufwand gehören:
Reinigung, Fuhrpark, Bürobedarf, Betriebs- und Hilfsstoffe, Werbung und Verkaufsförderung, Post und Telekommunikation, Rechts- und Steuerberatung, Provisionen für Kreditkarten
Zum Anlagevermögen gehören:
Grund und Boden, Gebäude und feste Einbauten, Bewegliche Einrichtungen, Maschinen, KFZ. und Sonstiges Anlagevermögen.
Zum Umlaufvermögen gehören:
Warenbestand, Kasse, Bank, Postscheck, Forderungen und Sonstiges Betriebsvermögen.
Verbindlichkeiten unterscheidet man in:

  • Kurzfristige Verbindlichkeiten
  • Mittelfristige Verbindlichkeiten
  • Langfristige Verbindlichkeiten

Mit dem Betriebsvergleich erhalten Sie einen schnellen Überblick über Vergleichszahlen aus der Branche. Er dient als Orientierungsmaßstab für unternehmerisches Handeln und Erkennung eigener Schwachstellen.